"Endlich Mahdwetter!" - so ähnlich dürften das viele Landwirte im Naturschutzgebiet Düffel zur Zeit geseufzt haben. In den letzten Tagen wurden viele intensiv genutzte Grünlandflächen das erste Mal gemäht. Das ist fast vier Wochen später als in "normalen" Frühjahren. Der lange Winter und die anschließende Regenperiode lassen grüßen. Für die Wiesenbrüter ist eine solche späte Mahd förderlich. In manchen Bereichen darf, aus Rücksicht auf die Vögel noch immer nicht gemäht werden. Ein Gutachter des Kreis Kleve prüft, wo sich Nester in den Wiesen befinden. Dort wird das Mähen so lange ausgesetzt, bis die Jungvögel geschlüpft und die Fläche verlassen haben. Doch der Schutz müsste noch weiter gehen. Die Jungvögel brauchen den Schutz des hohen Grases nicht nur bis zum Schlupf. Noch bis sie das Fliegen lernen, profitieren sie von gut entwickelten Grünlandflächen (z.B. wie auf der rechten Seite des Fotos).
Denn nur bei diesem Blütenreichtum finden die Küken genug Insektennahrung. Bis die Naturschutzflächen so viele Blüten zeigen, müssen sie aber lange wiesenvogelgerecht bewirtschaftet werden. Das heißt, dass dort regelmäßig spät gemäht wird und die Flächen nicht oder nur wenig gedüngt und natürlich nicht mit Spritzmitteln bearbeitet werden. Hoffen wir also das Beste für die schon geschlüpften Küken und die aktuell noch bebrüteten Eier von Großem Brachvogel und Uferschnepfe auf den Naturschutzflächen der Düffel.