LIFE-Projekt „Grünlandentwicklung zum Schutz gefährdeter Wiesenvögel im EU-Vogelschutzgebiete Unterer Niederrhein”
Ministerium fü Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
European Commission - Environment - LIFE Programme
Natura 2000 network - Environment - European Commission

Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein hat im Frühjahr 2016 vieles unternommen, um die Brutbedingungen für Wiesenvögel auf den Landesflächen in der Düffel zu verbessern. Tatsächlich konnten dort deutliche Erfolge verzeichnet werden. Insgesamt war das Jahr geprägt durch geringe Brutpaarzahlen bei Uferschnepfe und Rotschenkel.

Nach den ersten Kartiergängen in diesem Frühjahr war die Enttäuschung bei den Naturschutzreferenten der NABU-Naturschutzstation Niederrhein groß: Ein extremer Rückgang der Brutpaare bei Rotschenkel und Uferschnepfe in der Düffel deutete sich an. Mittlerweile ist klar: Auch in den Niederlanden haben sich in vielen Regionen die Brutpaarzahlen bei diesen Arten nahezu halbiert! Die Halbierung des Rotschenkelbestandes von sechs auf drei Paare ist schlimm, der Rückgang bei der Uferschnepfe auf nur noch 14 Revierpaare zeigt einen neuen Tiefstand bei der Art an.

 Uferschnepfenküken auf der Wiese

Auf der Landesfläche bei Niel führt die NABU-Naturschutzstation seit 2015 eine aktive Bewässerung durch. Während der Brutzeit wird Grundwasser über Schlitzschläuche auf der Fläche verrieselt. Das führte dazu, dass viele Kiebitzfamilien ihre Küken auf die Fläche führen. Als Revierpaare wurden auch Rotschenkel und Uferschnepfen festgestellt. Die Löffelente gehört seit kurzem zu den regelmäßigen Brutvögeln an der Fläche. Eine schöne Bilanz, die den arbeitsaufwändigen Auf- und Abbau schon allein rechtfertigt. Dar-über hinaus wurde eindrucksvoll gezeigt, dass das Wasser in der Fläche ein wichtiger Schlüsselfaktor für den Erfolg im Wiesenvogelschutz ist.

Am Dingdung wurde eine Fläche mit einem Elektro-Zaun umgeben, um die Gelege und Jungtiere besser zu schützen, vor allem vor dem Fuchs, der dort gerne auf Beutezug geht. Auch dieser Aufwand hat sich gelohnt. Um die große Flachwassersenke herum brüteten acht Kiebitzpaare. Alle Gelege kamen erfolgreich zum Schlupf. Im Vorjahr gingen auf der Fläche noch über die Hälfte der Gelege durch Beutegreifer verloren. Auch Uferschnepfe und Rotschenkel blieben ohne Bruterfolg. In diesem Jahr wurden auf und um die Fläche regelmäßig flügge Kiebitze erfasst. Auch der Rotschenkel brütete erfolgreich. Im Juni wurden Küken an der Blänke beobachtet.

In den zentral in der Düffel gelegenen Kleyen fanden im vergangenen Herbst umfangreiche Bauarbeiten statt. Die Wasserstelle, auch Ostblänke genannt, wurde vergrößert, nahe gelegene Hecken wurden auf den Stock gesetzt. Abgeflachte Ufer, seichte Wasserstellen, vegetationsarme Uferbereiche: Die Ostblänke ist durch die Maßnahmen zu einem Attraktionspunkt für eine Vielzahl von Wiesen- und Wasservögel geworden: Regelmäßig waren Schnatterenten, Reiherenten, Löffelenten, Stockenten und auch Brandenten zu beobachten. Auch Höckerschwäne und diverse Gänsearten waren regelmäßige Gäste. Ein Großer Brachvogel brütete erfolgreich auf der Wiesenfläche nebenan und nutzte die Blänke oft zur Gefiederpflege. Ebenso wie die Uferschnepfen, die aus dem Reiher- und Leegebruch und von den nahen, extensiv genutzten Ackerflächen des Kreises Kleve einflogen, um zu baden und zu fressen. Ein kleines Highlight war dazu noch die erfolgreiche Brut zweier Kiebitzpaare und der Brutversuch eines Flussregenpfeiferpaares am Ufer der Ostblänke.

Insgesamt also ein durchwachsenes Jahr, in dem die Fortschritte durch die Maßnahmen auf Landesflächen, den deutlich verbesserten Bruterfolg bei Kiebitz und Rotschenkel durch die immer geringer werdende Anzahl von Brutpaaren zu weiteren Anstrengungen im Wiesenvogelschutz mahnen.

 

 

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