LIFE-Projekt „Grünlandentwicklung zum Schutz gefährdeter Wiesenvögel im EU-Vogelschutzgebiete Unterer Niederrhein”
Ministerium fü Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
European Commission - Environment - LIFE Programme
Natura 2000 network - Environment - European Commission

Blütenreiche Naturschutzfläche in der Düffel (Foto: D. Doer)Eigentlich war der Einstieg in einen konstruktiven Dialog gelungen. Vor dem Kranenburger Planungs- und Umweltausschuss stellte Dr. Andreas Barkow, Mitarbeiter der NABU-Naturschutzstation Niederrhein vergangene Woche die Eckpunkte des Projektes „Grünland für Wiesenvögel“ vor. Die Inhalte des „LIFE-Projekts“, das von der EU und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, wurden mit großem Interesse aufgenommen. In der sachlich geführten Diskussion wurde deutlich, dass es ein großes Informationsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger gibt. „Wir freuen uns, diesem Interesse mit der Eröffnung der Projekthomepage www.life-wiesenvoegel-niederrhein.de entsprechen zu können. Die Seite enthält allgemeinverständliche Fakten zum Projekt sowie Hintergrundinformationen für das Fachpublikum“, erklärt Projektleiter Barkow. Das Projekt „Grünland für Wiesenvögel“ hat im Vorfeld bereits viele Fragen aufgeworfen. „Wir haben trotzdem vier Monate mit der Öffentlichkeitsarbeit gewartet, weil wir einer entsprechenden Bitte der Landwirtschaft nachgekommen sind“, erläutert Barkow. Die Vertreter der Kreisbauernschaft wollten in Ruhe darüber nachdenken, ob und wie sie mit dem Projekt zusammenarbeiten können. Trotz der langen Bedenkzeit hat die Kreisbauernschaft aber letztendlich alle Angebote ausgeschlagen. „Wir sind enttäuscht“, so Naturschutzreferent Barkow. „Vertrauen gegen Vertrauen – so sind wir mit den Vertretern der Düffel-Landwirte einen Tag vor Projektbeginn am 31. August 2012 im Ministerium auseinander gegangen. Statt Zusammenarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Projektbeirates, gemeinsamer Suche nach geeigneten Flächen bis zum Abschluss einer gemeinsamen Vereinbarung zur Projektdurchführung sehen wir jetzt, dass die Kreisbauernschaft hinter unserem Rücken Unterschriften gegen das Projekt sammelt. Vor dem Einreichen des Projektantrags ist die NABU-Naturschutzstation auf die zentralen Landwirtschaftsvertreter des großen Verbandes zugegangen, aber alle Anfragen wurden abgelehnt. „Jetzt machen die Landwirte mit ihrer absichtlich provozierten Angst Stimmung gegen das Projekt und schlagen damit wiederholt die ausgestreckte Hand aus. Nichtsdestotrotz stehen wir nach wie vor für den Dialog von Mensch zu Mensch zur Verfügung“, erneuert Barkow das Angebot.

Viele der offenen Fragen werden auf der neuen Homepage offen beantwortet. Welche Ziele werden mit dem Projekt verfolgt? Welchen Nutzen bringt das Projekt für die Region? Wie wird mit den Sorgen der Landwirte in der Düffel umgegangen? Neben den übersichtlichen Rubriken, die Informationen über den Niederrhein, die wichtigsten Wiesenvögel und Projektmaßnahmen sowie  zum Thema Landwirtschaft anbieten, wird unter den „häufig gestellten Fragen“ über viele Einzelheiten des Projektes genau informiert.

Was viele Landwirte besonders kritisch sehen, ist der geplante Flächenerwerb. Es sollen 215 Hektar landwirtschaftliche Flächen – ganz überwiegend Grünland – erworben und an ortsansässige Landwirte zurückverpachtet werden. „Das ist der einzige Weg, um die Artenvielfalt im Grünland und damit auch die Wiesenvögel langfristig zu schützen“, so Barkow. „Wir sehen aber auch die Besorgnis der Landwirte und nehmen die Ängste ernst. Deshalb wollen wir mit den Leuten reden, um möglichst verträgliche Lösungen hinzubekommen.“ Die erworbenen Flächen sollen möglichst zusammenhängend liegen. „Das ist wichtig, um Feuchtwiesen im Frühjahr auch wirklich möglichst lange nass halten zu können“, erklärt der Naturschutzreferent. Das sorgt zum einen dafür, dass die Wiesenvögel im Boden nach Würmern stochern können, erhält zudem aber auch die Artenvielfalt. „Feuchtwiesen sind artenreich und bunt. Mit dem Projekt wird die Landschaft schöner und der Erholungswert größer“ ist sich Barkow sicher.

Hier gibt es die Pressemitteilung als PDF-Datei.

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