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LIFE-Projekt „Grünlandentwicklung zum Schutz gefährdeter Wiesenvögel im EU-Vogelschutzgebiete Unterer Niederrhein”
Ministerium fü Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
European Commission - Environment - LIFE Programme
Natura 2000 network - Environment - European Commission

Naturschutzgebiet Düffel

Blütenreiche Naturschutzfläche in der Düffel (Foto: D. Doer)

Zu den von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein betreuten Gebieten zählt auch das für das Projekt wichtige Naturschutzgebiet "Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen". Hier liegen einige so genannte Schwerpunkträume für Maßnahmen zur Verbesserung von Wiesenvogel-Lebensräumen. In diesem Projekt sollen daher einige dieser im Maßnahmenkonzept des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) vorgeschlagenen Lebensraumverbesserungen umgesetzt werden.

Als Düffel wird das linksrheinische Niederungsgebiet zwischen Kleve und Nijmegen bezeichnet. Es umfasst grenzüberschreitend eine Fläche von über 10.000 Hektar. Im Osten wird es vom Griethauser Altrhein, der an den Orten Rindern, Düffelward und Keeken vorbeiführt, und im Norden durch den Rhein bzw. die Waal begrenzt. Im Süden endet die Düffel an der Stauchendmoräne eines eiszeitlichen Gletschers. Der deutsche Teil des Naturraums Düffel umfasst etwa 6.000 Hektar. Innerhalb dessen wurde im Jahr 1987 eine Fläche von 3.800 Hektar als Naturschutzgebiet "Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen" ausgewiesen. Die Naturschutzgebiets-Verordnung wurde 2005 neu aufgelegt, es haben sich aber keine wesentlichen Veränderungen bei den Schutzzielen ergeben.

Schwerpunkträume für Maßnahmen

Es gibt in der Düffel drei Bereiche in denen noch bedeutende Wiesenvogelvorkommen zu finden sind. Diese wurden alle vom LANUV im Maßnahmenkonzept als Schwerpunkträume beschrieben. Sie sind auf der folgenden Karte zu sehen und werden im weiteren Text am Beispiel der Uferschnepfe vorgestellt.

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Teilgebiet Leegebruch/Südbereich

Dieser südliche Teil des Naturschutzgebiets Düffel liegt zwischen Kranenburg und der Ortslage Kleyen. Das Gebiet wird nach Norden durch die B9neu, nach Süden durch die Hauptstraße zwischen Kranenburg und Wyler und nach Osten durch die B504 begrenzt. Die Tiggelstraße durchschneidet das Gebiet im östlichen Teil. Das Leege- und das Reyerbruch gehören zur Randsenke der ehemaligen Rheinaue, die nördlich an die Stauchendmoräne angrenzt und von dieser z.T. mit Hangquellwasser versorgt wird. Aufgrund der tiefen Höhenlagen des Geländes und der guten Wasserversorgung durch die Endmoräne herrschen im Bereich verhältnismäßig hohe Grundwasserstände vor.

In den letzten zehn bis zwanzig Jahren hat sich das Leegebruch, zusammen mit dem an­grenzenden Reyerbruch, zum aktuell wichtigsten Wiesenbrütervorkommen in der Düffel ent­wickelt. Im Jahr 1978 wurden hier noch keine Uferschnepfen, aber zwei Brachvogel- und ein Rot­schenkelrevier festgestellt. Ende der 1990er Jahre hatten sich drei Ufer­schnepfenpaare angesiedelt, der Bestand des Großen Brachvogels war auf drei gestiegen und vom Rotschenkel wurde kein einziges Revier im gesamten Naturschutzgebiet Düffel erfasst. Zu Beginn der 2010er Jahre kommen hier sieben bis 16 Uferschnepfen-Reviere, mit zwei bis zwölf Rotschenkel­paaren der ein­zige Bestand im Naturschutzgebiet sowie ein Revierbestand von drei bis fünf Paaren des Großen Brachvogels vor.

Teilgebiet Kleyen

Extensivfläche in den Kleyen (Foto: Doer)

Dieses unzerschnittene und störungsarme Teilgebiet liegt im Zentrum der Düffel zwischen der Ortslage Kleyen und Niel. Es wird nach Süden und Westen von der Bossewässerung, nach Norden von der Zyfflicher Straße und nach Osten von der Kranenburger Straße begrenzt. Dieses Teilgebiet liegt relativ niedrig und weist lehmig-tonige Auenböden auf. In den 1970er Jahren kamen hier noch 14 Uferschnepfenpaare vor. Seit der Naturschutzgebietsausweisung in den 1980er Jahren begann das Land NRW mit dem schwerpunktmäßigen Ankauf von Naturschutzflächen in diesem Bereich. Im Jahr 2012 exis­tierten hier 67 Hektar landeseigene Flächen, die seit 1997 von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein im Auftrag des Landes naturschutzfachlich betreut werden. Bei der Erfassung zu Beginn er 2010er Jahre wurden in den Kleyen noch vier bis sechs Uferschnepfenreviere ermittelt. Der Bestandsrückgang innerhalb der etwa dreißig Jahre ist vermutlich auf verstärkte Entwässerung und die damit verbundene Grundwasser­absenkung zurückzuführen. Dem kann nur entgegengewirkt werden, indem im LIFE-Projekt die Naturschutzflächen zusammengeführt und Grabenaufstaue innerhalb des Naturschutz­besitzes vorgenommen werden. Dieses Teilgebiet weist aktuell den größten Bestand des Großen Brachvogels (2010-12: sechs bis acht Reviere) im Naturschutzgebiet Düffel und die höchste Brutdichte der Art im gesamten Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein auf.

Teilgebiet Niel - Grüner Weg

Dieser wichtige Wiesenbrüterbereich liegt nordwestlich von Niel. Das Teilgebiet wird nach Norden vom Grünen Weg, nach Westen von der Millinger Straße, nach Süden von der Nieler Straße und nach Osten von einer größeren Wässerung begrenzt. In diesem Be­reich liegen gut 13 Hektar landeseigener Naturschutzflächen, im Jahr 2009 wurde im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung eine Senke für den Wiesenbrüterschutz angelegt. Zu Beginn der 2010er Jahre kommen im Teilgebiet sechs bis acht Uferschnepfenreviere sowie zwei bis drei des Großen Brachvogels vor.

 

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